Der Tennis-Ellenbogen (Epicondylopathia humeri radialis) und der Golfer-Ellenbogen (Epocondylopathia humeri ulnaris)
Die knöchernen Stellen an der Innen- und Außenseite des körperfernen Endes des Oberarmknochens (Humerus), an denen die Sehnen entspringen, werden jeweils als Epikondylus (humeri) bezeichnet. An der Außenseite trägt diese knöcherne Stelle die Zusatzbezeichnung radialis (an der Speiche gelegen) oder lateralis (außen). Für die Lage an der Innenseite werden die Begriffe ulnaris (an der Elle gelegen) oder medialis (innen) verwendet.
Das feste Zupacken und Schlagen eines Tennisbzw. Golfschlägers beansprucht die Sehnen besonders. Aus diesem Grund werden die Begriffe Tennis-Ellenbogen und Golfer-Ellenbogen verwendet, wenngleich der Tennis- oder Golfsport in den wenigsten Fällen Auslöser dieser Erkrankungen ist. Die eigentlich richtige Bezeichnung Epikondylopathie wird eher selten verwendet. Die Endung -pathie leitet sich vom griechischen patho für Leiden ab. Übersetzt bedeutet der Begriff daher Erkrankung am Epikondylus. Demnach wird der Tennis-Ellenbogen als Epicondylopathia humeri radialis (oder lateralis) und der Golfer-Ellenbogen als Epicondylopathia humeri ulnaris (oder medialis) bezeichnet.
Die weiter verbreiteten Begriffe Epicondylitis humeri radialis (oder lateralis) für den Tennis-Ellenbogen und Epicondylitis humeri ulnaris (oder medialis) für den Golfer-Ellenbogen dagegen sind genau genommen nicht ganz korrekt. Die Endung -itis kennzeichnet eine Entzündung. Sie findet bei medizinischen Begriffen häufig Verwendung, etwa bei den Bezeichnungen für Blinddarmentzündung (Appendizitis) oder Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Da weder beim Tennis-Ellenbogen noch beim Golfer-Ellenbogen eine wirkliche Entzündung des Gewebes vorliegt, ist der Begriff an dieser Stelle irreführend.
Hardcover Printausgabe: 827 Seiten, ISBN 978-3-944070-00-1, € 49,95.
(auch erhältlich als E-Book-Gesamtausgabe und in 8 E-Book-Teilausgaben)
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