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Für ein besseres Verständnis der Erkrankungen am Ellenbogen werden in diesem Kapitel die wichtigsten anatomischen Strukturen benannt und ihre Funktionen erläutert. Auf die Anatomie der Blutgefäße wird bewusst nicht eingegangen. Obwohl deren genaue Kenntnis für die ärztliche Behandlung von größter Bedeutung ist, ist sie für den Patienten eher verwirrend, zu komplex und für das Verständnis von Erkrankungen am Ellenbogen von geringerer Bedeutung.
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Die Panner-Erkrankung beschreibt das Absterben einer Knochenregion am körperfernen Ende des Oberarmknochens. Betroffen ist das sog. Oberarmköpfchen, das Capitulum humeri. Der Name der Erkrankung geht auf den Entdecker zurück, den dänischen Röntgenarzt Hans Jessen Panner (1870 – 1930).
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Als Tennis-Ellenbogen oder Tennisarm wird die schmerzhafte Reizung des Ursprungs der Strecksehnen (Extensoren) an der Außenseite des Ellenbogens bezeichnet. Bei einer Reizung des Ursprungs der Beugesehnen (Flexoren) an der Innenseite des Ellenbogens dagegen spricht man von einem Golfer- oder Werfer-Ellenbogen bzw. einem Golferarm. Dabei handelt es sich um sehr häufige Krankheiten, wobei der Tennis-Ellenbogen deutlich häufiger auftritt als der Golfer-Ellenbogen.
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Das Kubitaltunnelsyndrom beschreibt die Einengung des Ellennervs (Ulnaris-Nerv oder Nervus ulnaris) in seinem Verlauf an der Innenseite des Ellenbogengelenks. Die knöcherne Rinne, in der er um das Ellenbogengelenk geführt wird, heißt Sulcus ulnaris. Daher wird zum Teil noch die früher geläufige Bezeichnung Sulcus-Ulnaris-Syndrom verwendet.
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Der Mittelarmnerv (Medianus-Nerv) bildet sich aus Nervenfasern, die an der Halswirbelsäule seitlich vom Halsmark abgehen und in den Arm ziehen. Der Nerv steuert Muskeln am Arm und vermittelt einen Teil des Gefühls an Unterarm und Hand.
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Der Speichennerv (Radialis-Nerv, Nervus radialis) bildet sich aus Nerven, die das Rückenmark seitlich an der Halswirbelsäule verlassen. Er zieht in den Arm und steuert einige Muskeln (Motorik) am Arm. Des Weiteren leitet er einen Teil des Hautgefühls (Sensibilität) des Arms und des Handrückens zum Gehirn. Wird er bei seinem Verlauf durch den sog. Supinator-Muskel eingeklemmt, wird dies als Supinatorsyndrom bezeichnet.
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Der Bizepsmuskel ist ein wichtiger Muskel zur Beugung des Ellenbogengelenks und zur Wendung der Handfläche nach oben (Supination). Er entspringt mit zwei Sehnen an der Schulter und setzt mit einer dicken runden Sehne an der Speiche und mit einem breiten Faserstreifen an der Elle an.
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Als Arthrose wird allgemein die zunehmende Schädigung des Knorpels eines Gelenks bezeichnet. Sie kann jedes Gelenk betreffen und führt auf Dauer zu einem Verlust der Gelenkfunktion. Mit einem Verschleiß können Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen und eine Einschränkung der Beweglichkeit einhergehen.